GMP-Biopharmazeutika

Produktion eines monoklonalen Antikörpers für den therapeutischen Einsatz zur Verhinderung der Graft-versus-Host-Disease (GvHD)

Ziel des Projekts ist die GMP-konforme Herstellung eines monoklonalen Antikörpers für die klinische Studie zur Verhinderung der Graft-versus-Host-Disease (GvHD) bei der allogenen Stammzelltransplantation.

Das Projekt beinhaltet folgende Arbeitspakete:

  • Herstellung der Masterzellbank, deren Charakterisierung und Qualitätskontrolle
  • Prozessentwicklung des Up- und Downstream-Prozesses
  • Formulierungsentwicklung
  • Herstellung von GMP-konformen Chargen für die Präklinik und klinische Studie
  • Etablierung und Validierung der freigaberelevanten Analytik zur Qualitätskontrolle einschließlich In-Prozess-Kontrollen, sowie Strukturanalysen und Stabilitätsuntersuchungen inkl. Stresstests und Langzeituntersuchungen
  • Zuarbeit zum Investigational Medicinal Product Dossier (IMPD)

Prozessentwicklung, Herstellung und Qualitätskontrolle eines chimären Ficolin-Angiopoietin-Fusionsproteins

Homologiemodell des chimären rekombinanten Fusionsproteins Ang1 mimetic.
© Fraunhofer IZI
Homologiemodell des chimären rekombinanten Fusionsproteins Ang1 mimetic.

Bislang ist häufig keine Heilung für die Augenkrankheit Glaukom (Grüner Star) möglich, die im schlimmsten Fall zum Verlust der Sehkraft führen kann. Aktuell angewandte Behandlungen und chirurgische Methoden sind oft nicht effektiv, wenig erfolgreich und teilweise auch nicht gut verträglich. Deshalb sind neue Therapien für die ständig wachsende Zahl an Patient*innen mit grünem Star – insbesondere durch eine dauerhafte Senkung des Augen­innendrucks – notwendig. Dazu zielen innovative Moleküle hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf die Reduktion der Augenhypertonie und somit zur Reduktion des Verlustes der Sehkraft.

Das Unternehmen Mannin Inc. hat ein neues rekombinantes Protein (Ang1 mimetic) entwickelt, das für die Therapie des Glaukoms zum Einsatz kommen soll. Es handelt sich dabei um einen spezifischen und potenten Aktivator der Tie2-Rezeptortyrosinkinase. Die Behandlung mit Ang1 mimetic soll bei Glaukom-Patient*innen den Flüssigkeitsabfluss aus dem Auge erhöhen und somit zu einer Reduktion des Augeninnendrucks führen. Dadurch kann die fortschreitende Schädigung der retinalen Ganglionzellen aufgehalten werden, was zur Heilung des grünen Stars führen würde.

Im Zusammenhang mit Entzündungen und Infektionskrankheiten wie COVID-19 (verursacht durch eine SARS-CoV-2-Infektion) ist die Tie2-Aktivierung wichtig bei der Aufrecht­erhaltung der Endothelfunktion und der vaskulären Barriere. Defekte in vaskulären Endothelzellen, bedingt durch Apoptose, Quieszenz oder weitere biologische Prozesse, resultieren in vaskulärer Durchlässigkeit und einer damit verbundenen Pathologie wie akuter respiratorischer Luftnot (ARDS, Acute Respiratory Distress Syndrome). Viele aktuelle Therapien für COVID-19 und ähnliche Infektionskrankheiten fokussieren auf antivirale Ansätze. Die Nutzung des neuen rekombinanten Proteins stellt einen Wirt-assoziierten Ansatz dar und zielt auf eine Stabilisierung des Endothels ab, was die Auswirkung von ARDS reduzieren würde.

Ziel des Projekts ist es daher, einen GMP-konformen Herstellungsprozess (konkret Zelllinien, Masterzellbänke, Upstream- und Downstream-Prozessentwicklung) des Fusionsproteins Ang1 mimetic einschließlich der notwendigen Qualitätskontrollen am Fraunhofer IZI zu etablieren, um eine klinische Anwendung des Biomoleküls zu ermöglichen.