Fachsymposium zur Verabschiedung von Professor Hans-Ulrich Demuth

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Am 3. April 2023 wurde Professor Hans-Ulrich Demuth im Rahmen eines Fachsymposiums feierlich von der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI verabschiedet. Mehr als 60 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung im Fraunhofer IZI Leipzig teil.

Blick ins Auditorium. Menschen auf Stühlen in einem Konferenzraum.
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Professor Hans-Ulrich Demuth (3. v. li.) wurde mit einem Fachsymposium verabschiedet.
Professor Ulrike Köhl hinter einem Rednerpult.
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Gruß- und Dankesworte überbrachte u.a. Fraunhofer IZI-Institutsleiterin Professor Ulrike Köhl.
Wirtschiaftsminister Sachsen-Anhalts hinter Rednerpult.
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Ebenfalls unter den Grußrednern war Professor Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt.

Demuth war bereits im Januar 2020 aus der Institutsleitung des Fraunhofer IZI ausgeschieden, Corona-bedingt konnte eine angemessene Verabschiedung aber erst in diesem Jahr stattfinden. Der renommierte Biochemiker etablierte 2013 die Fraunhofer IZI-Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung am Standort Halle (Saale). Von 2015-2020 leitete er zudem den Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse am Standort Potsdam-Golm.

Im April 2020 wurde Demuth in den Deutschen Ethikrat berufen. Hier widmet er sich vorrangig naturwissenschaftlich-medizinischen Fragestellungen und deren ethischen und gesellschaftlichen Implikationen.

Im Rahmen des Fachsymposiums, zu dem ehemalige Mitarbeitende, Partner und Forschungskollegen geladen waren, wurde das wissenschaftliche und wirtschaftliche Wirken Demuths nochmals rekapituliert und um aktuelle Perspektiven ergänzt.

Zu Beginn seiner fachlichen Laufbahn, beschäftigte sich Hans-Ulrich Demuth intensiv mit der Enzymklasse der Proteasen, insbesondere mit der Dipeptidyl-Peptidase 4. Dieser konnten er und seine Kolleg*innen regulierende Funktionen bei der Insulin-Sekretion zuordnen. Auf dieser Erkenntnis basierend, belegten Demuth und Kollegen einen Wirkmechanismus für DP-IV Hemmer, der bis heute zur Behandlung von Diabetes Mellitus Typ II zum Einsatz kommt.

Im weiteren Verlauf seines fachlichen Werdegangs konzentrierte sich Demuth auf die Erforschung posttranslationaler Proteinmodifikationen. Ein Meilenstein war die Entdeckung, dass das Enzym Glutaminyl-Cyclase für die Bildung Pyroglutamat-modifizierter Amyloidpeptide verantwortlich ist und eine wichtige Rolle in der Entstehung der Alzheimerkrankheit inne hat. Es folgte auch hier die Entwicklung therapeutisch relevanter Wirkstoffe, mit dem Ziel ein Medikament für die Behandlung von Alzheimer zu entwickeln.

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Fraunhofer-IZI Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung entdeckte Demuth, dass Glutaminy Cyclasen auch in pathogenen Bakterien eine signifikante Rolle spielen, insbesondere bei Parodontitis. Dem folgte die Idee, selektive Antibiotika auf Basis von Glytaminyl Cyclase Inhibitoren zu entwickeln.

Professor Demuth wirkte in knapp 40 Jahren akademischer Forschung und pharmazeutischer Entwicklung an über 370 wissenschaftlichen Publikationen, 120 Patenten sowie der Gründung mehrerer Biotechnologieunternehmen mit.

Das Fraunhofer IZI bedankt sich bei Professor Hans-Ulrich Demuth für sein jahrelanges Engagement als Forscher, Unternehmer, Dozent und Kollege.

Besondere Abschiedsworte überbrachten (v. li. n. re.) Dr. Holger Cynis (Stellv. Leiter der Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung), Weggefährtin Professor Cynthia A. Lemere, Professor Stephan Schilling (Leiter der Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung).
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Besondere Abschiedsworte überbrachten (v. li. n. re.) Dr. Holger Cynis (Stellv. Leiter der Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung), Weggefährtin Professor Cynthia A. Lemere, Professor Stephan Schilling (Leiter der Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung).