Neue Strategien im Kampf gegen die Volkskrankheit Parodontitis

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Unter dem Namen Paropaste entwickelt die PerioTrap Pharmaceuticals GmbH, eine Ausgründung des Fraunhofer IZI, neuartige Therapeutika gegen Parodontitis. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert im Rahmen des KMU-Innovativ-Programmes die Vorbereitung einer klinischen Studie mit 3 Millionen Euro.

Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats, die zu einer Zerstörung von Gewebe und Knochen um die Zähne herum führen kann. Die Erkrankung wird durch Bakterien verursacht, die sich in Zahnbelägen und Zahnfleischtaschen ansiedeln und eine Entzündungsreaktion auslösen. Unbehandelt führt dies zur Schädigung des gesamten Zahnhalteapparates bis hin zum Zahnausfall. Verschiedene Studien zeigen zudem einen direkten Zusammenhang zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes sowie einem erhöhten Schlaganfallrisiko.

Grundlage des neuartigen Behandlungskonzeptes ist die Hemmung eines Enzyms, das nahezu ausschließlich in den Paradontitis-verursachenden Bakterien vorkommt und dort die Produktion verschiedener Virulenzfaktoren reguliert. Durch deren selektive Hemmung können gezielt die pathogenen Keime zurückgedrängt und das natürliche Mikrobiom erhalten werden. Der Einsatz klassischer Antibiotika hingegen führt zu einer Wachstumshemmung aller oralen Keime, was das Risiko einer raschen und stärkeren Wiederbesiedlung durch die Krankheitserreger birgt.

Ziel des Projektes ist die Prüfung entsprechender Wirkstoffkandidaten auf deren Wirksamkeit und Sicherheit, um damit die Voraussetzung für eine klinische Studie zur erstmaligen Testung im Menschen zu schaffen. Die Verbundpartner werden verschiedene regulatorisch relevante Aspekte adressieren und unter anderem Resistenzbildung, Materialverträglichkeit sowie Toxizität und Unbedenklichkeit untersuchen.

Das Fraunhofer IZI bringt hierbei seine Expertise in der Entwicklung und Validierung bioanalytischer Methoden zur umfassenden Charakterisierung niedermolekularer Wirkstoffe ein. Im Rahmen einer GLP-Studie werden zudem Toxizität und Unbedenklichkeit sowohl in vitro, wie auch im Tiermodell untersucht.

Projektpartner

  • PerioTrap Pharmaceuticals GmbH (Koordination)
  • Fraunhofer IZI
  • Fraunhofer IMWS
  • Skinomics GmbH
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