Professor Ulrich Demuth aus Fraunhofer IZI-Institutsleitung verabschiedet
Zum Januar 2020 ist Professor Ulrich Demuth aus der Institutsleitung des Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI ausgeschieden. Der renommierte Biochemiker leitete seit 2015 den Institutsteil Bioanalytik und Bioprozesse des Fraunhofer IZI am Standort Potsdam-Golm. Zwei Jahre zuvor, 2013, hatte er die Fraunhofer IZI-Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung am Standort Halle (Saale) etabliert, der er ebenfalls bis Januar 2020 vorstand.
»Wir danken Professor Demuth für sein unermüdliches Engagement, das er über die Jahre in nahezu alle Standorte des Fraunhofer IZI eingebracht hat. Mit seiner Expertise hat er ganz wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des Instituts beigetragen«, würdigte Institutsleiterin Professor Ulrike Köhl den geschätzten Kollegen und führte weiter aus: »Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass Professor Demuth auch nach seinem Austritt aus der aktiven Institutsleitung weiterhin beratend für das Fraunhofer IZI tätig sein wird.«
Unter Demuths siebenjähriger Leitung war die zunächst aus 28 Mitarbeitenden bestehende Projektgruppe Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung auf vier Arbeitsgruppen mit 68 Mitarbeitenden gewachsen. Vor und während seiner Fraunhofer-Forschungszeit konzentrierte sich der Wissenschaftler insbesondere auf die Entwicklung neuer molekularer Strategien zur Behandlung von neurodegenerativen und entzündlichen Erkrankungen.
Seine Forschungsergebnisse wurden bislang in mehr als 200 Artikeln publiziert und mündeten in mehr als 120 Patenten. Zu seinen wichtigsten Forschungsleistungen zählen das bis heute am Markt befindliche Konzept zur Behandlung von Altersdiabetes sowie die Entdeckung eines spezifischen Mechanismus', der zur Alzheimer-Erkrankung führt. Zuletzt war Demuth auch als Mitentwickler eines neuartigen Wirkstoffes zur Parodontitisbehandlung an der Fraunhofer IZI-Ausgründung PerioTrap Pharmaceuticals beteiligt. Die Idee wurde u.a. mit dem IQ Innovationspreis 2020 prämiert.
Nach der Übergabe der Dienstgeschäfte, im April 2020, wurde er in den Deutschen Ethikrat berufen. Hier widmet er sich vorrangig naturwissenschaftlich-medizinischen Fragestellungen und deren ethischen und gesellschaftlichen Implikationen. Aufgrund seiner Expertise bei der Entwicklung von Biotechnologieunternehmen sowie in der Wirkstofffindung und Wirkstoffentwicklung befasst er sich insbesondere mit wissenschaftsbasierter und sachbezogener Beratung auf dem Gebiet der Pharmaentwicklung, mit Fokus auf Antiinfektiva.
Das Institut bedankt sich herzlich für das Engagement und konstruktive Wirken von Professor Demuth und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft.