Prof. Dr. Stephan Fricke auf Professur für Klinische Immunologie und Zelltherapeutika der Universitätsmedizin Magdeburg berufen

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Prof. Dr. Stephan Fricke, Leiter der Abteilung Zell- und Gentherapieentwicklung am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, ist zum 1. Oktober 2025 auf die neue Professur für Klinische Immunologie und Zelltherapeutika der Universitätsmedizin Magdeburg berufen. Gleichzeitig übernimmt er die Leitung des Instituts für Klinische Immunologie und Zelltherapeutika an der Universität Magdeburg.

Prof. Dr. Stephan Fricke
© Fraunhofer IZI

Der Facharzt für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie und Onkologie war zuletzt als geschäftsführender Oberarzt am Klinikum Chemnitz in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie tätig. Im Jahr 2024 wurde er zum außerplanmäßigen Professor an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden bestellt. Bereits seit 2006 arbeitet er am Fraunhofer IZI in Leipzig und leitet hier seit 2019 die Abteilung Zell- und Gentherapieentwicklung. Die Abteilung erforscht und entwickelt zell- und gentherapeutische Technologien und realisiert die Überführung von Herstellungsprozessen aus einem experimentellen Stadium in GMP-konforme Verfahren. Dabei verbindet Prof. Dr. Stephan Fricke seine klinische Expertise mit praxisnaher Forschung zur Entwicklung innovativer Immuntherapien.

Mit seinem Team in Magdeburg wird er weiter daran arbeiten, die Entwicklung und Optimierung von Produktionsprozessen von Arzneimittel für neuartige Therapien (ATMPs) voranzutreiben. »Mich treibt die Frage an, wie wir Patientinnen und Patienten auch mit selbst am Standort entwickelten biomedizinischen Innovationen helfen können – insbesondere den Menschen, für die bislang keine weiteren wirksamen Therapieoptionen mehr zur Verfügung stehen«, erklärt Prof. Dr. Stephan Fricke.

Erfolgreich werden solche Arzneimittel für neuartige Therapien bislang als personalisierte CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit bestimmten Leukämien oder Lymphomen eingesetzt, bei denen alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Dafür greift man bisher auf körpereigene T-Zellen der Erkrankten zurück. Diese werden in vitro gentechnisch so umprogrammiert, dass sie mittels ihres chimären Antigenrezeptors (CARs) Krebszellen erkennen, die ein spezielles Antigen auf der Zelloberfläche tragen. Die umprogrammierten CAR-T-Zellen werden per Infusion zurück in den Blutkreislauf des jeweiligen Patienten oder der jeweiligen Patientin gebracht, wo sie sich vermehren und die Immunreaktion starten können.

Weitere Arbeitsschwerpunkte von Prof. Dr. Stephan Fricke am Fraunhofer IZI und in Zukunft auch an der Universität Magdeburg sind die Entwicklung von Verfahren, die schwerwiegende Immunkomplikationen nach Zelltransplantationen verhindern sowie verbesserte Therapieoptionen für Autoimmunerkrankungen. Dazu erläutert er: »Zell- und Gentherapien eröffnen uns zum Beispiel die Möglichkeiten, das fehlgesteuerte, körpereigene Abwehrsystem gezielt so zu beeinflussen, dass es Krebszellen oder auch krankhafte Immunreaktionen ausschaltet. Statt lediglich Symptome zu behandeln, können wir Krankheiten an ihrer Ursache bekämpfen und damit neue Perspektiven für Betroffene schaffen.«