Nachhaltige Kooperation zur Bekämpfung von AIDS

Partec unterstützt NGO-Projekt in Äthiopien mit World-AIDS-Day-Award.

Das Görlitzer Biotechnologieunternehmen Partec GmbH zeichnete am Dienstag, dem 22. September, ein herausragendes Projekt der Universität Gondar (Äthiopien) mit dem „Partec World-AIDS-Day-Award“ aus. Bei der Preisverleihung im Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) überreichte Roland Göhde (Geschäftsführer der Partec GmbH) die Urkunde an die Repräsentanten der Universität Gondar, Dr. Assegedech Bekele und Andargachew Mulu. Der erstmals initiierte „Partec World-AIDS-Day-Award“ ist mit einem Sachwert in Höhe von 52.000 Euro verbunden.

Anlässlich des Welt-Aids-Tages 2008 hatte Partec den weltweiten Wettbewerb ausgerufen, bei dem sich Hilfsprojekte bewerben konnten, die sich im Kampf gegen HIV/AIDS engagieren. Die Äthiopier überzeugten mit einem besonders nachhaltigen Projekt, das Patientenversorgung mit der Erforschung von Ko-Infektionen und der Ausbildung von Studenten sowie Ärzten verbindet. Sie setzten sich damit gegen interessante internationale Wettbewerbsteilnehmer durch.

Das Siegerprojekt wird von der Partec GmbH ein Jahr lang kostenfrei mit den notwendigen Geräten und Reagenzien für die HIV/AIDS-Diagnostik ausgestattet. Insgesamt stellt Partec für die HIV-Immunstatus-, Tb- und Malariadiagnostik in Gondar einen CyFlow® Counter zur Immunstatusbestimmung bei HIV/AIDSPatienten und zwei Fluoreszenzmikroskope (CyScope®) für die Diagnostik von Malaria und Tuberkulose zur Verfügung. Für beide Geräte werden auch die notwendigen Reagenzien für jeweils 10.000 Patiententests bereitgestellt. Installation, Training und Wartung der Apparate im Klinikum und im molekularbiologischen Labor in Gondar führt die Partec Niederlassung in Nairobi aus.

Im Universitätsklinikum Gondar werden mehr als fünf Millionen Menschen betreut. Viele Patienten mit einer HIV-Infektion leiden auch dort unter gleichzeitigen Infektionen mit weiteren Krankheitserregern. Solche Ko-Infektionen mit Malaria, Tuberkulose oder Leishmaniose erschweren die Behandlung erheblich.

Über das Kooperationsnetzwerk zwischen den Universitäten Leipzig und Gondar sowie dem Fraunhofer IZI erforschen Dr. Sabine Breun und Dr. Jörg Baumann (Gruppenleiter Virus-Wirt-Interaktion am Fraunhofer IZI in Leipzig) die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Erregern. Dabei streben sie eine langfristige Zusammenarbeit zum Nutzen der Bevölkerung an. Vor Ort profitieren die Bewohner zum einen von einer besseren medizinischen Behandlung, zum anderen von den beruflichen Perspektiven für junge Absolventen, die sich im Projekt ergeben.

Das Kooperationsnetzwerk zwischen den Universitäten Leipzig und Gondar sowie dem Fraunhofer IZI wurde bereits 1978 von Prof. Dieter Reißig (ehemals Institut für Anatomie der Universität Leipzig) als Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Gondar und Leipzig gegründet.

Statements

Roland Göhde (Geschäftsführer der Partec GmbH): „Wir freuen uns besonders, diese Urkunde und den damit verbunden Preis an das Netzwerk Leipzig–Gondar zu überreichen. Beeindruckend sind die Initiative und das Engagement, die hinter diesem Projekt stehen. Das Konzept, das im Verbund mit der Universität Gondar umgesetzt wird, ist zudem äußerst nachhaltig. Neben der Patientenbetreuung dienen die Partec-Geräte auch der Erforschung von Ko-Infektionen und der Ausbildung von Studenten und Ärzten am Department of Microbiology, Immunology and Parasitology der Universität Gondar. Somit kann dauerhaft eine bessere medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort erreicht werden.“

Dr. Assegedech Bekele (Universität Gondar/Äthiopien): „Es ist eine große Ehre für mich, stellvertretend für die Universität Gondar, diese Auszeichnung anzunehmen. Die Geräte und die Würdigung sind für uns eine große Hilfe im Kampf gegen HIV/AIDS. Ich hoffe, dass der Wold-AIDS-Day-Award auch ein Auftakt für eine weitere Zusammenarbeit ist.“