Experten diskutierten neue Entwicklungen im Bereich der Stammzellforschung und Zelltherapie

Vom 9.-10. Oktober 2014 trafen sich rund 200 Wissenschaftler im Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie zum neunten »Fraunhofer Life Science Symposium«. Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung stand dieses Jahr unter dem Thema »Medizinische Zellprodukte und Stammzellen für die medizinische Anwendung«.

Sarah Ferber (Centre for Stem Cells, Regenerative Medicine and Tissue Engineering, Sheba Medical Center, Tel Hashomer, Israel)
© Fraunhofer IZI
Nicole zur Nieden (University of California Riverside, Riverside CA, USA)
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Nicole zur Nieden (University of California Riverside, Riverside CA, USA)

Die biomedizinische Forschung hat in den letzten Jahren zahlreiche neue und viel versprechende Ansätze zur Prävention und Therapie schwerer Krankheiten aufgezeigt. Das Thema Stammzellen spielt dabei eine große Rolle. Mit dem Symposium bietet das Fraunhofer IZI internationalen Wissenschaftlern eine Plattform, die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich zu diskutieren.

Das wissenschaftliche Programm umfasste drei große Themenblöcke: Produktion, Herstellung und Anwendung. Im ersten Teil stieß unter anderem der Vortrag von Sarah Ferber (Centre for Stem Cells, Regenerative Medicine and Tissue Engineering, Sheba Medical Center, Tel Hashomer, Israel) auf großes Interesse: »Reprogramming the endocrine pancreas; autologous cell replacement therapy for diabetic patients«. Sie sprach über die Möglichkeiten, Leberzellen in insulinproduzierende Zellen umzuwandeln. Diese Methode könnte möglicherweise einmal Patienten mit Typ-1- Diabetes helfen, bei denen das fehlgeleitete Immunsystem die körpereigenen, Insulin produzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört.

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Nicole zur Nieden (University of California Riverside, Riverside CA, United States): »Stem cell-assisted drug discovery and risk assessment«. Dieser zeigte verschiedene Möglichkeiten auf, wie Stammzellkulturen in der Medikamentenentwicklung und Risikoabschätzung zum Einsatz kommen. Es geht dabei um die Erarbeitung neuer Methoden und Verfahren, die möglichst frühzeitig während des Prozesses der Medikamentenentwicklung und mit höherer Sicherheit als bisher Vorhersagen zu Wirksamkeit und Unverträglichkeit (Toxizität) im Menschen erlauben.

Das Fraunhofer Life Science Symposium bringt bis zu 200 Teilnehmer aus industriellen, akademischen und klinischen Einrichtungen zusammen, die sich zu wechselnden Themenschwerpunkten über neueste Technologien, Trends und Entwicklungen austauschen. Es wird organisiert vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie. Für weitere Informationen http://www.fs-leipzig.com/.