Neues Verfahren zur Behandlung von Eierstockkrebs

Das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI unterstützt das australische Unternehmen Prima BioMed Ltd. bei der Prüfung und Zulassung eines neuen Therapieverfahrens zur Behandlung von Eierstockkrebs.

© Fraunhofer IZI
Staatsministerin Prof. Dr. Dr. von Schorlemer (links) bei der Übergabe des Förderbescheides an Matthew Lehman, Prima Biomed GmbH (rechts) und Dr. Gerno Schmiedeknecht, Fraunhofer IZI (mitte).
© Fraunhofer IZI
Staatsministerin Prof. Dr. Dr. von Schorlemer besichtigt zum Projektstart die Reinraumanlage des Fraunhofer IZI. Hier sollen bald die ersten Prüfpräparate für die klinische Prüfung von CVacTM hergestellt werden.

Prima BioMed Ltd. entwickelt eine autologe (körpereigene) Immuntherapie zur Behandlung des epithelialen Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs). Bevor die sogenannte CVacTM-Therapie in Europa zugelassen und Patienten damit behandelt werden können, müssen Sicherheit und Effizienz des Verfahrens zunächst in einer klinischen Studie unter Beweis gestellt werden. Erste Ergebnisse aus vorangegangenen Studien sind laut Prima BioMed äußerst vielversprechend.

Gemeinsam mit dem Fraunhofer IZI will das australische Unternehmen die klinische Prüfung durchführen und eine Zulassung für die neuartige Therapie erwirken. Aufgaben des Fraunhofer IZI sind dabei vor allem die Herstellung der klinischen Prüfpräparate und deren Qualitätskontrolle für den europäischen Arm der Studie. Das gemeinsame Projekt wird über die Sächsische Aufbaubank mit 4,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Am 8. August 2011 übergab Frau Staatsministerin Prof. Dr. Dr. von Schorlemer persönlich den Förderbescheid und unterstrich damit die Bedeutung solch innovativer Projekte für den Freistaat Sachsen.

Um die Therapie möglichst bald in den europäischen Markt einzuführen, hat das australische Unternehmen ein deutsches Tochterunternehmen mit Sitz in Leipzig gegründet. Matthew Lehman, Geschäftsführer der Prima BioMed GmbH, ist vom Standort Leipzig begeistert. »Die umfangreiche Unterstützung für Prima BioMed und unser CVacTM-Programm durch den Freistaat Sachsen ist überwältigend. Die Region bietet mit dem Fraunhofer IZI eine moderne Forschungsinfrastruktur, hervorragende Förderoptionen durch die Sächsische Aufbaubank, eine gute biologistische Anbindung durch den Flughafen Leipzig-Halle, sowie eine exzellente Forschungs- und Entwicklungslandschaft. Wir sind glücklich, unsere europäischen Aktivitäten von Leipzig aus steuern zu können und sehen mit Zuversicht auf ein langfristiges Engagement in der Region.«

Auch Dr. Gerno Schmiedeknecht, Leiter der Abteilung Zelltechniken am Fraunhofer IZI freut sich über die Kooperation. »Wir sind stolz Prima BioMed bei der Entwicklung der CVacTM Technologie unterstützen zu können. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass die vielversprechende Therapie möglichst bald vielen Patienten zur Verfügung gestellt werden kann.«

Die autologe Immuntherapie CVacTM basiert auf der Modifikation körpereigener Immunzellen. Tumorzellen entgehen auf verschiedene Weise der Immunabwehr. Das CVacTM-Verfahren modifiziert spezialisierte Immunzellen des Patienten, damit diese die Tumorzellen erkennen und verschiedene Abwehrmechanismen des Immunsystems aktivieren. Diese sogenannten Dendritischen Zellen werden dabei auf ein bestimmtes Protein (Biomarker) geprägt, das ausschließlich auf den Tumorzellen vorkommt. Das Immunsystem ist somit in der Lage, die Tumorzellen gezielt anzugreifen, ohne gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Dadurch ist diese Behandlungsform wesentlich schonender für den Patienten als Bestrahlungen und Chemotherapien und verspricht zudem geringere Rückfallquoten.

 

Ansprechpartner

Dr. Gerno Schmiedeknecht
Telefon +49 341 35536 9705
E-Mail senden