Innovatives Therapieverfahren zur Behandlung von Eierstockkrebs – Klinische Studie gestartet

Das Unternehmen Prima BioMed startet mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI eine klinische Studie in Europa. Damit geht das Unternehmen einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Zulassung des neuen Therapieverfahrens. Für die Erschließung weiterer Krebsindikationen starteten beide Partner ein mit 3,8 Millionen gefördertes Verbundprojekt.

Das australische Unternehmen Prima BioMed Ltd. und dessen deutsche Tochtergesellschaft entwickeln seit mehreren Jahren eine autologe (körpereigene) Immuntherapie zur Behandlung des epithelialen Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs). Mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie konnten nun die wesentlichen regulatorischen Hürden genommen werden, um das Verfahren nun auch in Europa klinisch zu prüfen. Damit können erstmals Patientinnen mit dem innovativen Verfahren behandelt werden. Die Vorbereitung und Durchführung der Studie wird über die Sächsische Aufbaubank (SAB) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) mit insgesamt 4,1 Millionen Euro unterstützt.

In die Studie eingeschlossen werden können Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom, die sich nach erfolgreicher Operation und anschließender Chemotherapie in Remission befinden. Das Fraunhofer IZI wird das Unternehmen auch in dieser Entwicklungsphase unterstützen und übernimmt im Rahmen der Studie die Herstellung der Prüfpräparate.

Die Studie startet zunächst in Osteuropa und wird anschließend auf verschiedene Länder der europäischen Union ausgedehnt. In Deutschland werden erste Patientinnen frühestens ab dem zweiten Quartal 2013 rekrutiert.

Prima BioMed stellt aktuelle Informationen über die CANVAS-Studie sowie über die Aufnahme der klinischen Zentren in das Verzeichnis für klinische Studien der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (U.S. National Institutes of Health, NIH) auf http://www.clinicaltrials.gov/ bereit.

Neben der klinischen Studie („CANVAS“) zur Behandlung von Eierstockkrebs soll das Verfahren darüber hinaus für weitere Krebsindikationen weiterentwickelt und somit der klinische Nutzen des CVac-Verfahrens vergrößert werden. Ein entsprechendes Verbundprojekt zwischen Prima BioMed und dem Fraunhofer IZI wird seit März 2013 ebenfalls durch die SAB mit insgesamt 3,8 Millionen Euro aus dem ESF gefördert.

Die autologe Immuntherapie CVac basiert auf der Modifikation körpereigener Immunzellen. Tumorzellen entgehen auf verschiedene Weise der Immunabwehr. Das CVac-Verfahren modifiziert spezialisierte Immunzellen des Patienten, damit diese die Tumorzellen erkennen und verschiedene Abwehrmechanismen des Immunsystems aktivieren. Diese sogenannten Dendritischen Zellen werden dabei auf ein bestimmtes Protein (Biomarker) geprägt, das ausschließlich auf den Tumorzellen vorkommt. Das Immunsystem ist somit in der Lage, die Tumorzellen gezielt anzugreifen, ohne gesunde Zellen zu beeinträchtigen. Das macht die Behandlungsform zu einem sehr schonenden Verfahren mit geringen Nebenwirkungen.

 

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