Proteinfaltungserkrankungen

Projekte

Evaluierung neuer Antikörper-basierter Therapien gegen systemische Amyloidosen

Anders als die lokalen Amyloidosen, wie die Alzheimer-Krankheit, gehören systemische Amyloidosen zu den seltenen Proteinfaltungserkrankungen. Hierbei lagern sich die abnorm veränderten Proteine als so genannte unlöslichen Eiweißfäden meist in den Zellzwischenräumen verschiedener innerer Organe ab. Diese Form der Amyloidablagerungen schädigen zum Beispiel Herz, Leber, Niere, Milz oder den Magen-Darm-Trakt und führen bei schwerem Befall zu deren Funktionsverlust bzw. zu Multisystemerkrankungen. Die Symptome dieser Amyloidosen sind dementsprechend divers und unspezifisch und erschweren eine frühzeitige Diagnose. Die Konsequenz ist ein verzögerter Start einer Therapie mit einer deutlich reduzierten Lebenserwartung.

Die Arbeitsgruppe Proteinfaltungserkrankungen erforscht den Einfluss post-translationaler Proteinmodifikationen und deren Einfluss auf die Entstehung und Prävention amyloider Erkrankungen. Für die Evaluierung neuer Antikörper-basierter Therapien gegen systemische Amyloidosen erfolgt die Herstellung und Testung von monoklonalen Antikörpern als Wirkstoffe. Zielführende Schritte sind neben der Etablierung von Nachweismethoden der Modifikationen, die Antikörper-Humanisierung und Optimierung der Antikörperexpression sowie die präklinische Evaluierung dieser Antikörper im Tiermodell zur Testung der Wirksamkeit. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der ATTR- und AA-Amyloidose liegen. Da während des Alterns post-translationale Modifikationen häufiger auftreten, stellt die Targetierung potenzieller Modifikationen innerhalb der Fibrillen einen wichtigen Ansatz zur Generierung spezifischer diagnostischer und therapeutischer Antikörper dar.

Das zum 15. August 2020 gestartete Projekt läuft bis zum 30. April 2022. Gefördert wird es vom Land Sachsen-Anhalt mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).