In-vivo-Pharmakologie

Arbeitsmethoden / Ausstattung

Pharmakokinetik

Die Bestimmung pharmakologischer Parameter von Wirkstoffen, unter anderem Bioverfügbarkeit und Plasmahalbwertzeit, erfolgt an katheterisierten Ratten und naiven Mäusen. Die Untersuchungen erfolgen nach ausführlicher Testung anhand von isolierten Zellkulturen und nach Erteilung einer entsprechenden tierexperimentellen Genehmigung durch örtliche Behörden. Zur Messung der Wirkstoffspiegel stehen LC-MS basierte Methoden zur Verfügung.

Modelle

Die Effektivität von Wirkstoffkandidaten wird nach der Bestimmung von pharmakokinetischen Eigenschaften im Tiermodell untersucht. Bisher sind folgende Modelle etabliert:

  • Idiopathic Pulmonary Fibrosis (IPF)
  • Acute Kidney Injury (AKI) mit transienter Haltung in Stoffwechselkäfigen zum Sammeln von Spontanharn
  • Experimental Autoimmune Encephalomyelitis (EAE)
  • Infektionsmodelle mit Erregern der biologischen Sicherheitsstufe 2 (Paradontitis, Septikämie)
  • Transgene Mauslinien (Schwerpunkt: Alzheimer Demenz)

Verhaltensuntersuchungen

Für die Phänotypisierung transgener Mausmodelle bzw. das Screening neuer Wirkstoffkandidaten stehen eine umfangreiche Testbatterie zur Beurteilung der allgemeinen Tiergesundheit und spezifischer Funktionen zur Verfügung. Diese umfassen unter Anderem die Untersuchung von: 

  • motorischer Koordination (z.B. Pole-Test, Rotarod-Test)
  • Kognition (z.B. Morris-Water-Maze-Test, Contextual-Fear-Conditioning, Novel-Object-Recognition-Test, Y-Maze-Test)
  • Emotionen wie Untersuchungen des angst-assoziierten Verhaltens (Elevated-Plus-Maze-Test) zur Verfügung.

Hauptaugenmerk liegt auf der automatisierten Beobachtung unter Minimierung des Kontakts der Tiere mit dem Menschen. Für die automatisierte Beobachtung stehen Systeme wie:

  • PhenoMaster (TSE Systems) und
  • IntelliCage (TSE Systems) zur Verfügung.

In-vivo-Imaging

Das Fraunhofer IZI-MWT verfügt über ein Biolumineszenz-Imaging-Gerät. Dieses ist mit einer Isofluran-Narkoseeinheit ausgestattet. Dadurch kann es zur Bildgebung bei Mäusen und Ratten verwendet werden.

Histologie

Zur Untersuchung krankheitsrelevanter Zustände stehen eine Reihe verschiedener histologischer Schnitt- (Kryo und Paraffin) und Färbetechniken (histologische Färbungen, Immunhistochemie) zur Verfügung. Die detektierten Targets können anschließend mikroskopisch quantifiziert werden.