Parlamentarischer Tag zum einjährigen Jubiläum der Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung des Fraunhofer IZI
2. September 2014 - Im Rahmen eines Parlamentarischen Tages zieht die Projektgruppe Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung des Fraunhofer-Instituts für Immunologie und Zelltherapie IZI zum einjährigen Bestehen eine erste positive Bilanz.
Die Außenstelle des Fraunhofer IZI wurde am 10. Oktober 2013 in Halle feierlich eröffnet. Knapp ein Jahr später berichteten die Forscher aus Halle nun, was in den ersten zwölf Monaten mit Hilfe der Startfinanzierung durch das Land Sachsen-Anhalt erreicht wurde und welche Ziele als nächstes angestrebt werden. Geladen waren dazu Gäste aus dem akademischen, wirtschaftlichen und politischen Umfeld der Projektgruppe.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt. Institutsleiter Prof. Dr. Frank Emmrich und Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth, Leiter der Außenstelle, führten anschließend durch die Veranstaltung, bei der die drei Arbeitsgruppen ihre Projekte und Arbeitsgebiete vorstellten.
So stand das erste Jahr ganz im Zeichen des Wachstums und des Aufbaus der technischen und personellen Infrastruktur. Als Ergebnis dessen zählt die Gruppe heute mehr als 40 Mitarbeitende, darunter Biologen, Biochemiker, Pharmazeuten, Bioinformatiker und Techniker sowie Doktoranden, Diplomanden, Masteranden und Bachelorstudenten der Universitäten Halle, Leipzig und der Hochschule Anhalt. Der Umbau der Labore im Biozentrum am Weinbergcampus und deren Einrichtung mit modernsten Laborgeräten gingen einher mit dem Auf- und Ausbau verschiedenster Kompetenzen. Dazu gehören vor allem die detaillierte Charakterisierung, Analyse sowie Modifikation und Herstellung von Peptiden, Proteinen und kleinen Molekülen. Ziel der Gruppe ist die Erforschung molekularer Krankheitsmechanismen und die dazugehörige Entwicklung neuer Wirkstoffe. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer und Morbus Parkinson. ?
Auch wirtschaftlich gesehen war das erste Jahr für die Projektgruppe durchaus erfolgreich. Mehrere Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 800.000 Euro konnten bereits eingeworben werden. Darunter auch ein EU-Projekt, das mit insgesamt 11 internationalen Partnern dazu beitragen wird, die Verbindung von Parodontalerkrankungen mit systemischen Entzündungskrankheiten, wie rheumatoider Arthritis, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung und Herzkreislauferkrankungen aufzuklären sowie entsprechende Wirkstoffe zu deren Prävention zu entwickeln.
»Für die kommenden Jahre planen wir neben intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit, unser regionales Industrienetzwerk weiter zu verstärken, um einen Beitrag zur Entwicklung des wirtschaftlichen Potenzials der Molekularen Medizin in Mitteldeutschland zu leisten. Dabei ist es unser Ziel, in den von der Fraunhofer-Gesellschaft kürzlich ins Leben gerufenen »Nationalen Leistungszentren« und dabei innerhalb der Metropolregion Halle-Leipzig eine wichtige Rolle als Partner für die Universitäten und Hochschulen, für unsere Schwesterinstitute und die Industrie in Sachsen und Sachsen-Anhalt zu spielen«, führt Demuth zum Abschluss der Veranstaltung aus und gibt damit einen Einblick in die Perspektive der Gruppe über die kommenden Jahre und darüber hinaus.