Forscher vom Fraunhofer IZI diskutieren in Nizza Perspektiven in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen

Vom 18. – 22. März findet in Nizza, Frankreich, die »12th International Conference on Alzheimer's and Parkinson's Diseases and Related Neurological Disorders« (AD/PD TM 2015), die größte Konferenz zum Thema Alzheimer in Europa, statt. Auch Mitarbeitende vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie sind mit dabei und präsentieren ihre neuesten Ergebnisse aus der Proteinforschung.

Morbus Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich insbesondere durch die drastische Abnahme kognitiver Fähigkeiten auszeichnet. Dieser Verlust wird auf die vermehrte Ablagerung fehlgefalteter Proteine (Beta-Amyloid) im Gehirn zurückgeführt, die die Funktionen der Nervenzellen beeinträchtigen.

Etwa 60 Prozent der 1,3 Millionen Demenzerkrankungen in Deutschland werden mit der Alzheimer-Krankheit assoziiert. Dabei sind hauptsächlich Menschen im höheren Alter betroffen. Ab dem 65. Lebensjahr steigt das Risiko einer Erkrankung deutlich an. Bislang ist Morbus Alzheimer nicht heilbar. Auch für die Linderung der Symptome und die Verlangsamung des Krankheitsverlaufes stehen derzeit nur sehr begrenzte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Weltweit wird deshalb intensiv an den Ursachen und neuen Therapien geforscht. Auch die 2013 in Halle gegründete Projektgruppe Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung des Fraunhofer IZI ist an der Entwicklung neuer Therapiestrategien zur Behandlung der Alzheimerkrankheit beteiligt.

In zwei Vorträgen präsentieren Dr. Holger Cynis und Dr. Stephan Schilling ihre Ergebnisse. Im Fokus stehen dabei Enzyme (Proteasen), die die schadhaften Proteinablagerungen im Gehirn abbauen bzw. verhindern sollen.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth, Leiter der Projektgruppe, hat diese Session organisiert und leitet sie. Dr. Stephan Schilling erörtert zudem in einem neuen Podiumsdiskussionsformat Herausforderungen bei der präklinischen Entwicklung neuer Wirkstoffe.

Die Mitarbeiter präsentieren während der Tagung gemeinsam mit Kollegen der Helmholtz-Gesellschaft aus Düsseldorf, dem Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg und der Harvard Medical School, Boston, zudem 5 Poster mit weiteren neuen Ergebnissen.

Weitere Ansprechpartner

Projektgruppe Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung Halle
Prof. Dr. Hans-Ulrich Demuth
Telefon +49 345 131428-00
hans-ulrich.demuth@izi.fraunhofer.de