Dialyse 2.0

Rostock, 24./25 Februar 2016. Die Dialyse ist eine seit langem angewandte medizinische Behandlung für Menschen, die an Nierenversagen leiden und denen nicht mit einer Spenderniere geholfen werden kann. Dabei hat sich das Prinzip der Blutwäsche in den letzten Jahrzehnten kaum verändert. Nur einige wenige der sich im Körper ansammelnden Giftstoffe können bei der Dialyse herausgewaschen werden. Viele Gifte verbleiben im Körper und führen daher häufig zu einem sich langsam verschlechterndem Gesundheitszustand. Daher trafen sich am 24./25. Februar 2016 Fraunhofer-Forscher aus den Bereichen Medizin, Physik, Chemie, Materialwissenschaft und Biologie um neueste technologische Möglichkeiten und zukunftsweisende Konzepte zur Verbesserung der Dialysetechnologie zu diskutieren.

Dialysearzt Dr. Michael Hinz zeigt den Fraunhofer-Forschern die Dialysestation der Universitätsmedizin Rostock.
© Fraunhofer IZI
Dialysearzt Dr. Michael Hinz zeigt den Fraunhofer-Forschern die Dialysestation der Universitätsmedizin Rostock.

Inhalte des interdisziplinären Gedankenaustauschs waren unter anderem neue Technologien im Bereich der Automatisierung, Analytik, Biomaterialien und Membranen mit molekularer Trennleistung, sowie Oberflächenmodifizierungen.

»Dies könnte der erste Schritt zu einem Prozess sein, an dessen Ende eine neue Generation der Dialyse, sozusagen die Dialyse2.0, steht«, fasst Gastgeber Prof. Dr. Steffen Mitzner, Leiter der Projektgruppe Extrakorporale Immunmodulation des Fraunhofer IZI sowie der Sektion Nephrologie an der Universitätsmedizin Rostock, die Ergebnisse des Workshops zusammen.

Da die Zahl der dialysepflichtigen Menschen in den kommenden Jahren weiterhin deutlich ansteigen wird und die Dialysebehandlungen oft über viele Jahre durchgeführt werden müssen, entstehen hier enorme Kosten für das Versorgungssystem. Substantielle Verbesserungen am Prinzip der Dialyse könnten daher sowohl für die Patienten, als auch für die Kostenträger und die Versorgungseinrichtungen erhebliche Vorteile bringen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind Tausende von Patienten auf eine Dialyse angewiesen. Daher wurde der Workshop auch durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes begleitet.

Weitere Ansprechpartner

Projektgruppe Extrakorporale Immunmodulation EXIM, Rostock
Prof. Dr. Steffen Mitzner
Telefon +49 381 494-2600
steffen.mitzner@izi.fraunhofer.de