Antikörpertechnologien

Projekte

Charakterisierung von HERV-Hüllproteinen mit dem Ziel der Entwicklung therapeutischer Antikörper für HERV-assoziierte Autoimmun- und Tumorerkrankungen

fluoreszenzmikro­skopische Aufnahme transfizierter HEK293F-Zellen mit HERV-Fc1 Env-­spezifischen Antikörper 3D3
© Fraunhofer IZI
Die fluoreszenzmikro­skopischen Aufnahmen transfizierter HEK293F-Zellen mit dem HERV-Fc1 Env-­spezifischen Antikörper 3D3 (rot) zeigen das Vorkommen des Hüllproteins im Zell­inneren bei permeabilisierten Zellen (oben) sowie auf der Zell­oberfläche bei Zellen mit intakter Zellmembran.

Humane endogene Retroviren (HERV), und hier insbesondere deren Hüllproteine, stehen im Verdacht Krankheiten wie Multiple Sklerose, Rheuma oder Tumorerkrankungen zu befördern. Noch ist nicht geklärt, welche Funktion diese Faktoren im Einzelnen haben. Es werden Zellschädigungen und die fehlgeleitete Stimulation des Immunsystems durch HERV als Krankheitsmechanismus angenommen. Neue Erkenntnisse sollen helfen, das Verständnis über die Rolle von HERVs bei der Entstehung von Autoimmun- und Krebserkrankungen zu verbessern.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universitäts­medizin Halle gelang es Forschenden am Fraunhofer IZI, HERV-Hüllproteine biotechnologisch herzustellen und deren biologische Aktivität zu charakterisieren. Diese Proteine dienten zugleich als Antigene für die Generierung von poly- und monoklonalen Antikörpern. Weiterhin konnten die biologischen Effekte von HERV-Hüllproteinen in Zellkulturen und Versuchstieren untersucht und deren immun­stimulatorischen Eigenschaften charakterisiert werden. Gemeinsam mit den Projektpartnern von der Universitätsmedizin Halle gelang außerdem die Identifizierung von HERV-Sequenzen in verschiedenen Tumorentitäten. 

Damit bereitet das Forschungsvorhaben den Weg für neue Therapieverfahren, die der Behandlung von Autoimmun- und Tumorerkrankungen dienen.

Das Projekt »Charakterisierung von HERV-Hüllproteinen mit dem Ziel der Entwicklung therapeutischer Antikörper für HERV-assoziierte Autoimmun- und Tumorerkrankungen« wurde vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Sachsen-Anhalt gefördert. Die Förderung erfolgte im Rahmen des Programms »Sachsen-Anhalt WISSENSCHAFT – SCHWERPUNKTE«, mit dem das Land Sachsen-Anhalt Forschungs­schwerpunkte und innovative Forschungsvorhaben im Wissenschaftsbereich unterstützt.

Publikationen

Weitere Projekte

  • DFG: »Identifizierung von Abeta-Peptid-Mustern im Gehirn von Alzheimer-Patienten mit neuen monoklonalen Antikörpern« (2226/17-1ï SCHI 1437/4-1)
    Antragsteller: Prof. Dr. Steffen Roßner, Leipzig und Dr. Stephan Schilling, Halle/S.
  • DFG: »Enzymatische Regulation der Bioaktivität von CCL2 bei neuroinflammatorischen Prozessen« (RO 2226/15-1ï SCHI 1437/2-1)
    Antragsteller: Prof. Dr. Steffen Roßner, Leipzig und Dr. Stephan Schilling, Halle/S.