Fraunhofer IZI erweitert Kompetenzen im Bereich der Zellulären Immuntherapie mit neuer Außenstelle in Würzburg

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Zum Jahresbeginn 2024 wurde in Würzburg eine neue Außenstelle des Fraunhofer IZI eingerichtet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hudecek werden neue Technologien für zelluläre Immuntherapien zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen entwickelt und klinisch geprüft.

Die Einführung der CAR-T-Zell-Immuntherapie hat in den vergangenen Jahren den Behandlungsalgorithmus für bestimmte hämatologische Krebserkrankungen (z. B. akute B-Zell Leukämie / B-Zell Lymphom) so grundlegend gewandelt, wie keine andere Innovation in den vergangenen Jahrzehnten. Sie hat gezeigt, dass es möglich ist, auch bei weit fortgeschrittenen malignen Erkrankungen durch die einmalige Applikation genetisch modifizierter Immunzellen, eine lang andauernde Remission und sogar Heilung zu erreichen. Dieser neuen Medikamentenklasse liegt das Prinzip zugrunde, dass körpereigene Immunzellen durch genetische Modifikation mit einem synthetischen, sogenannten Chimären Antigen Rezeptor (CAR), ausgestattet werden. Dieser Rezeptor versetzt die Immunzelle in die Lage, Krebszellen mit entsprechendem Tumorantigen auf der Oberfläche zu erkennen und zu zerstören.

Das Fraunhofer IZI verfügt bereits über langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Zell- und Gentherapeutika. Mit der neuen Außenstelle, die in den Räumen der ehemaligen Augenklinik in Würzburg etabliert wird, werden insbesondere die Kompetenzen im Bereich der präklinischen und klinischen Entwicklung zellbasierter Immuntherapien ausgebaut.

Die bisherige strategische Kooperation zwischen dem Fraunhofer IZI und dem Universitätsklinikum Würzburg, bestehend aus zahlreichen nationalen und europäischen Verbundprojekten, wird mit der Gründung der Außenstelle institutionalisiert. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Hudecek wird die Gruppe in den kommenden Jahren drei wesentliche Forschungsschwerpunkte verfolgen.

  1. Entwicklung einer CAR-T- und CAR-NK-Kombinationstherapie, mit dem Ziel das Wirkungsspektrum zu verbreitern und Mechanismen zur Bildung von Tumorresistenz zu überwinden.
  2. Entwicklung neuer Herstellungstechnologien basierend auf nicht-viralem Gentransfer, zur Steigerung der Herstellungseffizienz und Verfügbarkeit.
  3. Erweiterung des Behandlungsspektrums durch Identifizierung und Validierung geeigneter Tumorantigene und darauf basierend präklinische und klinische Entwicklung neuer zellbasierter Immuntherapien.

Ziel der gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist die weitere Verbesserung von Wirksamkeit, Effizienz und Verfügbarkeit zellbasierter Immuntherapien in der Krebsmedizin und darüber hinaus.