Antikörpertechnologien

Arbeitsmethoden

Immunisierung

  • Antigenpräparation und Proteinpräparation für die Immunisierung:
    • Spektroskopische Analyse der Immunisierungsproteine und Überführung in einen für die Immunisierung geeigneten Puffer
    • MS-Analyse des Antigens zur Qualitätsüberprüfung
    • Bei niedermolekularen Antigenen: kovalente Kopplung an entsprechende Trägerproteine (KLH, BSA)
  • Analyse mittels Immunogenitätstests zur Abschätzung der allgemeinen Immunantwort in der Maus im Rahmen der Antikörpergenerierung 
  • Immunisierung, Milzzellpräparation, Zellfusion
  • Epitop-spezifische Serum-Titermessungen (mittels Enzyme linked immunosorbent Assay (ELISA) bzw. auf Wunsch auch durch Oberflächenplasmonenresonanz (SPR))

Hybridomatechnologie

  • Fusion isolierter muriner Milzzellen mit SP2/0-Ag14-Zellen zur Hybridomagenerierung
  • Screeningverfahren (Standard ELISA, wenn gewünscht SPR) zur Isolation von Hybridomazellen, die spezifische Antikörper generieren
  • Zusätzliche ELISA- bzw. SPR-Screenings zum Ausschluss von Kreuzreaktivitäten während der Vereinzelung der Hybridoma-Zellklone
  • Qualitätskontrolle, zum Beispiel Mykoplasmentests
  • Übergabe von Kryostocks an den Projektpartner oder Langzeitlagerung

Antikörperexpression und Proteinaufreinigung

  • Kultivierung und Expansion antikörperproduzierender Hybridomazellen entsprechend der gewünschten Mengen an Antikörper
  • Isolation der Antikörper aus dem Zellkulturüberstand, zum Beispiel mittels ProteinG/A-Affinitätschromatographie

Antikörpercharakterisierung

  • Charakterisierung monoklonaler Antikörper hinsichtlich ihres Bindungsverhaltens und der Affinität zum betrachteten Epitop mittels verschiedener Methoden, zum Beispiel Western Blot, ELISA und SPR
  • Bestimmung der Subtypen / Isotypen der schweren und leichten Kette des Antikörperkandidaten
  • Röntgenstrukturanalyse von Antikörper-Fab-Fragmenten zur zielorientierten Veränderung der AK-Epitop-Bindung:
    • Spaltung von Antikörpern zur Generierung des Fab-Fragments
    • Co-Kristallisation des Fab-Epitop-Komplexes mittels random matrix screening
    • Kristalloptimierung und Röntgenbeugungsanalyse
    • Strukturberechnung und Modellierung

Humanisierung

  • In-silico-Analyse variabler Domänen der schweren und leichten Kette des Maus-Antikörpers in Bezug auf die CDRs (Complementary Determining Region) und weiterer Aminosäure-Reste mit möglicher Beteiligung an der Antigenbindung (Vernier-Reste)
  • Auswahl von entsprechenden humanen AK-Kandidaten zur zielgerichteten Übertragung der zuvor identifizierten Sequenzbereiche bzw. Aminosäuren (Grafting)
  • Klonierung in Expressionsvektor für rekombinante Expression in eukaryotischen Zellsystemen und anschließender Proteinreinigung
  • Austausch der Subtypen im Zuge der rekombinanten Expression
  • Charakterisierung der Bindungseigenschaften im Vergleich zum parentalen Maus Antikörper durch verschiedene Methoden wie ELISA, SPR, Immunhistochemische Färbungen

ELISA-Entwicklung

  • Entwicklung spezifischer enzyme-linked immunosorbent assays (ELISA) zur quantitativen Detektion des Analyten unter Verwendung von in house hergestellten oder vom Projektpartner zur Verfügung gestellten Antikörpern
  • Bedarfsorientierte Funktionsprüfung des entwickelten ELISA: Von der einfachen Qualitätsüberprüfung bis hin zur GLP-konformen ELISA-Validierung in Übereinstimmung mit den geltenden Richtlinien der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) und der europäischen Arzneimittelagentur (EMA)