Neuer Ansatz für Krebsfrüherkennung mit Hugo-Geiger-Preis ausgezeichnet

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In ihrer Promotion hatte Dr. Susann Allelein vom Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI einen neuen Ansatz für die Früherkennung speziell von Prostatakrebs untersucht. Dafür wurde sie am 28. Februar 2024 mit dem 3. Hugo-Geiger-Preis 2023 ausgezeichnet. Der vom Freistaat Bayern und der Fraunhofer-Gesellschaft vergebene Preis würdigt hervorragende, anwendungsorientierte Promotionsarbeiten.

Wissenschaftlerin im weißen Kittel im Labor
© Fraunhofer IZI
Dr. Susann Allelein

In ihrer Promotion hatte Dr. Susann Allelein untersucht, ob sich extrazelluläre Vesikel für die Früherkennung speziell von Prostatakrebs nutzen lassen. Die nur wenige Nano- bis Millimeter großen Membranpartikel sind für die interzelluläre Kommunikation bedeutsam. Allelein entwickelte eine spezifische Anreicherungsmethode, mit der die relevanten Vesikel magnetisch von den nicht relevanten aus Urin- oder Blutproben separiert werden können. Um die dafür notwendigen Oberflächenproteine auf den Vesikeln zu analysieren, erarbeitete sie zudem ein Antikörper-Mikroarray. Damit können wesentlich mehr Proben und Marker je Probe analysiert werden als mit herkömmlichen Verfahren. Obwohl das untersuchte Prostatakrebs-spezifische Protein kein geeigneter Marker war, schafft ihre Promotionsarbeit wichtige Voraussetzungen für die weitere Forschung mit extrazellulären Vesikeln. Neben einer einfacheren Krebsdiagnostik bieten sie auch Potenzial für eine bessere Therapieüberwachung und für die Herstellung von Impfstoffen.

Der Hugo-Geiger-Preis wurde im Rahmen des Fraunhofer-Netzwert-Symposiums am 28. Februar 2024 in München verliehen.

Mehr Informationen auch zu den beiden weiteren Hugo-Geiger-Preisträger*innen finden Sie in der Pressemeldung der Fraunhofer-Gesellschaft

Hugo-Geiger-Preis

Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Fraunhofer-Gesellschaft rief das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie den »Hugo-Geiger-Preis für wissenschaftlichen Nachwuchs« ins Leben. Jährlich werden seit 1999 drei hervorragende anwendungsorientierte Dissertationen ausgezeichnet. Eine zehnköpfige Jury mit Vertreter*innen aus Forschung und Entwicklung sowie der Wirtschaft sichtet dafür alle Einreichungen. Kriterien der Beurteilung sind neben der wissenschaftlichen Qualität und wirtschaftlichen Relevanz, die Neuartigkeit und Interdisziplinarität der Ansätze. Benannt ist der Preis nach dem Staatssekretär Hugo Geiger, der als Schirmherr der Gründungsversammlung der Fraunhofer-Gesellschaft am 26. März 1949 fungierte. Vergeben wird ein erster, zweiter und dritter Preis. Die Dotierung beträgt 5000, 3000 und 2000 Euro.