Optische Kohärenztomographie
Die optische Kohärenztomographie (optical coherence tomography, OCT) ist ein hochsensitive 3D-Bildgebungstechnolgie. Mit Hilfe von nahinfrarotem Licht können oberflächliche und innere Strukturen verschiedenster Materialien hochaufgelöst abgebildet werden.
Im Gegensatz zur Röntgentomographie muss weder das Untersuchungsobjekt noch die Quellen-Detektoranordnung rotiert werden, da es sich bei der OCT um ein scannendes Tomographieverfahren handelt. Das von der Probe gestreute Licht wird punktweise erfasst. Dabei enthält jeder Messpunkt Informationen über die Streueigenschaften im Inneren des untersuchten Objekts (Tiefenstreuprofil). Durch Rasterung wird eine volumetrische Erfassung des Untersuchungsobjekts ermöglicht.
Das im BNAL eingesetzte System besticht dabei durch eine hohe Messgeschwindigkeit von 76.000 interferometrischen Messungen pro Sekunde. Dadurch können biologische Proben mit einer Auflösung im Bereich von wenigen Tausendstel Millimetern in Sekunden dreidimensional erfasst werden. Dabei wird durch die Verwendung niederenergetischer nahinfraroter Strahlung eine Beeinflussung biologischen Gewebes vermieden.
Erweitert um ein entsprechendes Automatisierungssystem ist im BNAL mittels OCT die systematische und automatisierte Erfassung verschiedener Zellkulturen, zum Beispiel in MultiWell-Platten möglich.
Relevante Parameter
- Messbereich: 10 x 10 x 7 mm³
- Messgeschwindigkeit: 76 kHz
- Tiefenauflösung (in Luft): 12 µm
- Scanauflösung: 13 µm
Geräteverantwortlicher / Ansprechpartner
Dipl.-Ing. Andreas Lehmann
Fraunhofer IKTS
Abteilung Bio- und Nanotechnologie
Arbeitsgruppe Charakterisierungsverfahren
Telefon +49 351 88815-571
E-Mail senden