In Leipzig wurden neuste Erkenntnisse der Neurowissenschaften diskutiert

Vom 19. bis 22. April 2016 fand in der frisch restaurierten Kongresshalle im Leipziger Zoo das »9th International Symposium on Neuroprotection and Neurorepair« (ISN&N) statt. Etwa 430 internationale Gäste aus Forschung, Klinik und Wirtschaft nahmen an dem Kongress teil, auf dem aktuellste Arbeiten im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen vorgestellt wurden. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie und der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie organisiert.

Kongresshalle am Zoo mit Besuchern
© Fraunhofer IZI
Vortragssaal
© Fraunhofer IZI

Die Veranstaltung fokussierte auf Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Schlaganfall, Alzheimer, Demenz und Morbus Parkinson, für die es heute nur ungenügende Behandlungsmöglichkeiten gibt. Dabei wurden neben neusten Erkenntnissen zu den grundlegenden Entstehungsmechanismen dieser Erkrankungen insbesondere neue therapeutische und diagnostische Ansätze vorgestellt. Kongresspräsident Professor Johannes Boltze, Fraunhofer EMB, erklärt: »Der Transfer von Forschungsergebnissen in die klinische Anwendung ist uns ein großes Anliegen und stand bei der Organisation daher auch im Mittelpunkt«.

Die Eröffnungsrede zum Thema »Therapeutic autophagy induction: From theory to clinical application« hielt Prof. Dr. Guido Kroemer, Medizinische Fakultät der Universität Paris Descartes. Kroemer beschäftigte sich darin mit der Frage, warum Zellen sterben und wie diese Kenntnisse in der klinischen Anwendung von Nutzen sein können.

Der Dialog zwischen renommierten wissenschaftlichen Größen und dem wissenschaftlichen Nachwuchs wurde in besonderem Maße gefördert. In einer speziellen Session für Nachwuchswissenschaftler berichteten Jaroslaw Aranowski, Professor für Neurologie und Mitherausgeber der Zeitschrift »Stroke«, und Ulrich Dirnagl (Chefredakteur des Fachjournals »Cerebral Blood Flow & Metabolism«) wie Forschungsergebnisse in hochrangigen Fachjournalen publiziert werden können. Das gesamte wissenschaftliche Programm und weitere Informationen sind auf der Homepage abrufbar www.neurorepair-2016.de.

Das Symposium findet alle zwei Jahre statt und hat sich zu einer lebendigen Diskussionsplattform über die neusten Entwicklungen im Bereich neurodegenerativer Erkrankungen entwickelt. Die nächste Veranstaltung, das »10th International Symposium in Neuroprotection and Neurorepair« wird 2018 in Dresden stattfinden.